Passion Radsport

Radsport-Blog über Erfahrungen aus dem Hobby- und Lizenzbereich

Rund ums Muldental 2015

Rund ums Muldental 2015

Nachdem ich an diesem Rennen vor ein paar Jahren schon mal im Jedermannbereich teilgenommen hatte – damals im Rahmen der Deutschen Straßenmeisterschaften und auf einem anderen Kurs – stand ich bei „Rund ums Muldental 2015“ dieses Jahr als Lizenzfahrer am Start, einem, man kann schon sagen, Klassiker, der von der RSG Grimma ausgerichtet wird. Intuitiv fand ich diese Idee angesichts des anspruchsvollen Kurses und einem A/B/C-Feld nicht so gut und alleine wäre ich dafür wohl auch nicht angereist. Aber da Jan ja mit dabei war, halbierten sich ja zumindest die Anfahrtskosten. Als übliches Ziel wurde ausgegeben: Solange dran bleiben, wie es irgendwie nur geht.

Rund ums Muldental 2015

Auf dem ersten Kilometer konnte man schon erahnen, was uns in den nächsten Runden – 8 an der Zahl – auf dem 12,3 km langen Rundkurs erwarten würde. Gleich nach Start/Ziel in Grimma war eine eng aufeinander folgende Kurvenkombination, gefolgt von der ersten Abfahrt zu absolvieren. Wer hier zu viel Abstand ließ, musste bei Tempo 64 bergab reißen lassen oder viel Mühe in der Verfolgung investieren. Gleiches galt natürlich für alle dahinter. Und das war die Krux: Der letzte Kilometer der Runde führte den Gänseberg hinauf, gespickt mit einer 100m-Rampe von bis zu 13%, nach der es aber noch einige100m länger mit etwa 5% bergan ging. Und an Start/Ziel war es halt nicht vorbei, vor allem nicht für uns, die sich weiter hinten im Feld aufhielten. Verschnaufen konnte man, wenn man denn dann im Feld war, auf dem letzten Teil der Abfahrt, wo man es mit über 70 Sachen einfach rollen lassen konnte. Auf dem Rückweg durch das sehenswerte (wenn man denn mal etwas Konzentration entbehren konnte) Muldental hatte man im Windschatten des Feldes meist etwas Zeit, sich für den kommenden Anstieg etwas auszuruhen… überlebenswichtig für kräftige Fahrer wie mich. 😉

Rund ums Muldental 2015

Nach der Hälfte des Rennens versuchte ich schon immer ein paar Positionen weiter vorne in den letzten Anstieg zu gehen, und konnte so die entstandenen Lücken etwas früher schließen als Jan. Am Ende des zweiten Runde, als vorne richtig ernst gemacht wurde, war es dann aber auch endgültig um uns geschehen. Ich fand mich in einer 9-köfigen Verfolgergruppe wieder (ich weiß nicht, ob sich das Feld vor uns noch mehr aufgeteilt hatte) und Jan, der vorm Anstieg schon signalisierte, dass seine Kräfte aufgebraucht waren, fuhr in einer weiteren Gruppe dahinter. Meine Gruppe funktionierte dann im Großen und Ganzen recht gut, es wurde oft gekreiselt und so fuhren wir auf der letzten Runde immer noch einen 41er Schnitt. 2 Fahrer musste ich am Zielanstieg dann noch ziehen lassen und kam letztendlich mit einem Schnitt von 41,5 km/h auf Platz 37 (von 64 platzierten Fahrern). Jan erreichte das Ziel kurz darauf auf Platz 45.

Rund ums Muldental 2015

Mein Körper signalisierte mir danach, dass wirklich gar nichts mehr ging und aus mir wohl kein Bergfahrer mehr werden würde. Am Ende war ich froh, dass ich die Spitze des Feldes 7 von 8 Runden lang sehen konnte, was wohl aber mehr an deren Gnade und der ruhigen Fahrweise auf der ersten Hälfte des Rennens lag. Auf der vorletzten Runde, die mit einem 43er Schnitt gefahren wurde, auf der wir selbst im Windschatten schon so viel geben mussten, dass der Anstieg dann eine Qual war, konnte man erahnen, was da vorne geleistet wurde. Ein Sturz Mitte des Rennens ist noch zu erwähnen, der auch einen Krankenwageneinsatz nötig machte. Den betroffenen Fahrern geht es hoffentlich gut. Typischerweise passierte dies in einer ruhigen Phase, in der die Konzentration häufig nachlässt.

Rund ums Muldental 2015

Kommende Woche fahre ich in meiner Heimat das Kieler-Woche-Radrennen. Dies ist zwar ein reines C-Rennen, wird aber zusammen mit KT/A/B gestartet, die länger fahren. Na hoffentlich gibt es auf dem kurzen 1km-Rundkurs da kein Durcheinander.

 

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Jens Ole • 23. Juni 2015


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