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Radsport-Blog über Erfahrungen aus dem Hobby- und Lizenzbereich

saisonrückblick 2016

Saisonrückblick 2016

Es gibt mich noch. Und auch wenn ich dieses Jahr nicht von Rennen zu Rennen berichtet habe – vor allem auf Grund der vielen Rennen, des Trainings und eines neuen Jobs, was alles einfach viel Zeit in Anspruch nimmt – so möchte ich euch meinen kurzen Saisonrückblick 2016 nicht vorenthalten.

Ein weiterer Schritt nach vorne

Wie im letzten Bericht ja bereits erwähnt, bin ich dieses Jahr für das OSC Cyclingteam Potsdam gefahren, was ich nach diesem ersten erfolgreichen Jahr 2017 fortsetzen werde. Dort konnte ich viele sympathische und coole Mitfahrer kennenlernen, von denen ich im Laufe des Jahres auch noch eine Menge dazulernen konnte: Teamtaktik wie auch die Erfahrung des gemeinsamen Erfolges. Daher auch hier schon mal der Dank an alle Teamkameraden vom OSC für diese tolle Saison.

Highlights

Es ist schwer einzuordnen, welche Erfolge in diesem Jahr die Highlights waren. Ich versuche mal ein kurzes Ranking der Top 8 aufzulisten:

Platz 8: Lehniner Hasenrasen

„Hier kommt eher keine Gruppe durch.“ hieß es vor dem Rennen. Aber schon in der zweiten Runde ging die Post ab. Vom OSC waren neben mir noch Philipp und Steven dabei, die mir rieten, mich als endschnellerer Fahrer zurückzuhalten. Es war schon ein seltsames Gefühl, als „beschützter“ Fahrer mitzufahren, einfach ungewohnt.

Die Oberhand behielt am Ende aber das Team Merkurdruck, mir blieb Platz 2. Das Timing im Sprint bei Gegenwind hat einfach nicht gestimmt. Sonst immer zu früh war ich dieses Mal etwas zögerlich. Aber das sollte ich noch lernen.

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Platz 7: Radkriterium in Teltow

Warum taucht der dritte Platz in Teltow vor Platz 2 beim Hasenrasen auf? Vermutlich weil ich mit diesem Podestplatz bei einem Kriterium mit relativ vielen Startern nicht gerechnet hätte. Hingegen fühlte sich erwähnter Platz 2 – obgleich bis dato meine beste Platzierung – im Nachhinein wie eine Niederlage an. In Teltow hingegen musste ich mich nur einem im Sprint kaum schlagbaren Dennis Vögeding geschlagen geben, sowie Silvio Pusch, der mit einem beherzten Ausreißversuch Punkte sammeln konnte.

Ansonsten habe ich hier und da Punkte ersprintet, mich kurz vor Schluss noch in eine Ausreißergruppe gefahren und mit Niklas‘ Hilfe im abschließenden Sprint die letzten benötigten Punkte vor der direkten Konkurrenz geholt.

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Platz 6: Neuenhagen

Als Teil des MOL-Cups war das Rennen stark besetzt. Auch unsere Zielvorgaben waren nicht leicht unter einen Hut zu bringen: Teamwertung gut abschneiden, nach Möglichkeit den Sieg holen, Gesamtwertungsplatzierte möglichst weit vorne ins Ziel bringen.

Am Ende haben wir einen mutigen Aureißversuch von Sascha Dittfurth eine Runde vor Schluss beenden können.Die letzte Runde habe ich alles, was noch möglich war, gegeben, um das Tempo hochzuhalten. Im Sprint konnte Alti sich seinen Heimsieg sichern, dafür mussten wir aber einen  Punkt in der Teamwertung opfern. Aber fernsehreif war die Vorstellung auf jeden Fall.

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Platz 5: Heide Rad Cup in Torgau (108km)

Torgau war in vielerlei Hinsicht erfolgreich. Philipp konnte aus einer 5 Mann starken Gruppe heraus den Tagessieg holen. Ich habe seine Attacke erst mit vorbereiten und anschließend für ein moderates Tempo des Feldes sorgen können. 22km vorm Ziel ging ich eine Attacke mit, deren Initiator leider früh wieder die Segel streichen musste. Ich habe es einfach mal riskiert und bin als Solist auf Platz 6 ins Ziel gekommen. Aber es war bei fast 30°C und zur Neige gehenden Trinkvorräten eine ganz schöne Qual. Puste und Uwe kamen mit dem Feld ins Ziel und so sicherten wir uns auch noch die Teamwertung.

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Platz 4: Velothon Berlin (115km)

Man muss schon ein wenig verrückt sein, wenn man wie Denny und Matthias Geue vom Team Premium-Bikeshop ca. 100km vorm Ziel attackiert. Den dritten Teilnehmer der Gruppe haben sie schon nach wenigen Kilometern verloren und so fuhren die zwei den Sieg unter sich aus. Meine Aufgabe an dem Tag war damit auch schnell festgelegt: Dafür sorgen, dass niemand hinterher fährt oder im Feld Tempo macht.

Das ganze konnte ich ca. 80km lang durchhalten, bevor mir am Tempelhofer Flugfeld doch die Kräfte ausgingen. Aber der Job war getan, der Vorsprung groß genug und Denny vollendete das ganze mit dem Sieg in der Einzelwertung. Alti, Jens und Ingolf komplettierten den Sieg in der Teamwertung.

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Platz 3: Teamrennen der Deutschen Jedermannmeisterschaften in Nidda

„Wir schauen uns den Kurs in der ersten Runde erst mal an, wir attackieren noch nicht, fahren nur etwas schneller.“ So hieß es vor dem Rennen. Als ich kurz vor der Kuppe des ersten Anstiegs dann sah, wie Denny und Philipp vorne durchzogen, war es um diese selbst auferlegte Vorgabe geschehen. Da auch 2 Fahrer vom RadMitte Straßenteam dabei waren, schaltete ich einen Gang hoch und sprintete die Lücke gerade noch so zu, ohne weitere Fahrer mitzuziehen.

Zu dritt in einer 6 Mann starken Gruppe, waren bei Erfolg die Podestplätze praktisch vergeben. Ohne Führungsfahrzeug an überrundeten Fahrern anderer Rennen und Touren vorbeiziehend, machte auch der einsetzende Regen und aufbrausende Wind das ganze Unterfangen leicht episch. Philipp konnte sich am Ende mit einem weiteren Fahrer noch einmal absetzen. Mit Alti als vierten platzierten Fahrer im 6min distanzierten Feld konnten wir uns den Titel sichern. Nicht vergessen werden sollen Jens, Sven, (noch ein) Sven und Kochi, die natürlich auch ihren Anteil hatten.

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Platz 2: Tag 1 der Strausberger Radsporttage (2. Sieg)

Stark besetzt war das mit 30km recht kurze Rundstreckenrennen am ersten Tag in Strausberg nicht gerade, aber Sieg ist Sieg. Mit Jens, Alti, Ingolf und mir standen wir zu viert am Start. Wir wollten gleich zu Anfang der 15 Runden richtig Druck machen und so tat sich schon in der 2. Runde hinter mir eine Lücke auf. Ich zögerte kurz, dachte mir aber, die Situation wäre eine lohnenswerte Möglichkeit, und zog durch.

Die Lücke vergrößerte sich schnell, vor allem weil in der 7 Mann großen Verfolgergruppe noch alle meine Teamkameraden vertreten waren und der Rest sich nicht einig war. Ich hörte vom Streckenrand ansteigende Zeiten… 35 Sekunden, 45 Sekunden… anderthalb Minuten. Im Zeitfahrmodus beendete ich das Rennen mit meinem zweiten Sieg – am Ende mit fast 2 Minuten Vorsprung auf Ingolf und Alti, die sich noch mal absetzen konnten.

Am zweiten Tag fehlten mir dann leider ein paar Körner, wir konnten Alti aber in einem ungleich stärker besetzten Rennen auf Platz 2 bringen.

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Platz 1: Rund ums Südringcenter Rangsdorf (1. Sieg)

Natürlich muss dieses Rennen auf Platz 1 gesetzt werden. 42 Runden à 1,2km und je vier 90° Kurven war zu bewältigen. Neben mir waren noch Ati und Steven am Start, dazu ein kleines aber starkes Feld mit Fahrern von RadMitte, Standert und Radkampf. Steven versuchte es mit 2 Mitstreitern zuerst mit einer Attacke, sie wurden aber nach wenigen Runden wieder eingeholt.

Ich startete kurz darauf eine Konterattacke. Es folgten einige sehr hart gefahrene Runden, bis sich das Feld in zwei 8-Mann-Gruppen + abgehängte Fahrer aufgeteilt hatte. Von da an lief die Gruppe flüssig und schnell, der Rennschnitt lag im 43er Bereich. Neben mir und einem Fahrer aus Steglitz waren aber 3 Teams mit je 2 Mann vertreten, alles potentielle Siegfahrer, ob im Sprint oder per frühzeitiger Attacke. Taktisch war ich theoretisch unterlegen.

Nachdem die zweite Gruppe sogar überrundet wurde, blieb es bei uns bis zur letzten Runde aber gleichmäßig, die Überzahl wurde von den anderen nicht genutzt. Am Ende profitierte ich etwas von taktischen Fehlern und vielleicht auch etwas Erschöpfung der anderen Teams. Das Timing hat dieses mal einfach gestimmt und ich konnte Silvio Pusch knapp im Sprint schlagen.

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Ausblick

Kaum ist die Saison vorbei, beginnt auch schon die Vorbereitung auf das kommende Jahr. Möglicherweise ziehe ich mir wieder eine Lizenz, um gemeinsam mit Teamkameraden neben Jedermannrennen auch interessante Lizenzrennen bestreiten zu können. Insgesamt ändert sich an meinen Zielen nichts. Auf Gesamtwertungen werde ich nicht fahren, das brächte zu viel Termindruck mit sich. Meine Rolle in diesem Jahr hat mir sehr gefallen. Die Arbeit für das Team erntet Anerkennung und gelegentlich bekam ich meine eigenen Chancen, die ich hier und da auch nutzen konnte.

Erstmal steht aber ein neues Rad an, da pünktlich zum Saisonabschluss ein gebrochenes Schaltauge eine unglückliche Kettenreaktion ausgelöst hat. Der CAAD10 Rahmen ist leider beschädigt, aber so ein CAAD12 ist ja auch ganz nett.

Ich freue mich auf die nächste Saison, in der ich hoffentlich wieder viele tolle Rennen mit dem OSC fahren kann.

 

 

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Jens Ole • 2. November 2016


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