Großer Frühjahrspreis 2015
Der Große Frühjahrspreis 2015: Der Name hat schon etwas Klassisches an sich und, obgleich dieses Rennen jährlich vom RC Charlottenburg ausgerichtet wird, firmiert es von Jahr zu Jahr unter verschiedenen Namen, zum Beispiel ist es auch bekannt als Zitadellenpreis (letztes Jahr war die Ausrichtung in Spandau geplant und dann doch verlegt) oder als Schäferbergrennen. Letztes Jahr habe ich noch am Jedermannrennen über 10 Runden à 7,6 Kilometer teilgenommen, dieses Jahr sollte es das Lizenzrennen (A/B/C) über ausgeschriebene 12 Runden gehen. Nach den letzten Rennen in Schleswig-Holstein war ich eher pessimistisch, was mein Potential, am Feld zu bleiben, betraf. Aber mit der kurzen Anfahrt von 6km und der humanen mittäglichen Startzeit bei kleinem Nenngeld zahle ich im wahrsten Sinne ein geringes Lehrgeld.
Kritik vorweg
Wo ich Nenngeld, Rundenzahl und Startzeit schon mal erwähnt habe, möchte ich darauf noch mal eingehen, bevor ich zum sportlichen Aspekt komme. Natürlich können wir alle froh sein, dass solche Rennen auf anspruchsvolleren Kursen als im 1km-Karree von alteingesessenen Vereinen ausgerichtet werden, aber ein paar Punkte seinen erwähnt. Bei der Nummernausgabe, die letztes Jahr schon langwierig war, konnte man meine einen Monat zuvor geleistete Überweisung nicht bestätigen, also noch mal bar zahlen und quittieren lassen, auch 15€ möchte ich nicht doppelt zahlen (ist inzwischen geklärt 🙂 ). Bei den Startzeiten der vorgehenden Rennen konnte man schon eine deutliche Abweichung von den Startzeiten erkennen. Die Angaben waren zwar nur ungefähr gehalten, aber am Ende starteten wir mit 55min Verspätung. Das hatte den letzten Punkt zur Folge. Späterer Start gleich späterer Zieleinlauf gleich Problem mit der beantragten Straßensperrung gleich Verkürzung auf 10 statt 12 Runden. Über den letzten Punkt bin ich zugegeben nicht so traurig gewesen. 😉
Das Rennen
So, nun zum sportliche Teil. Das schöne an Rennen im eigenen Trainingsrevier ist ja nicht nur, dass man die Strecke kennt, sondern auch, dass so manche Freunde und Trainingskollegen zum Zuschauen und Anfeuern kommen. So waren neben meiner Freundin nicht nur Jan, der erkältungsbedingt pausieren musste nebst Freundin, sondern auch einige Berliner Bären und Marcus da. Die Anfeuerung in den ersten harten Runden war da sehr hilfreich, lenkt sie doch ein wenig von der Anstrengung ab und bringt einen sogar kurz zum Lächeln – nicht schwer, der Übergang zum Zähnezusammenbeißen ist nicht groß.
Der Rundkurs führt über 3 Anstiege, 2 leichtere und eine kurze Rampe, für Berliner Verhältnisse ist das schon Hochgebirge. Gerade nach der kurzen Rampe mit bis zu 9% wurde über die Kuppe hinweg meist durchgezogen. Es dauerte ein paar Runden, dann hatte sich eine 8-köpfige Fluchtgruppe entscheidend absetzen können, die zum Großteil aus Ur-Krostizer-Fahrern bestand, dazu 2 KED- und ein OSC-Fahrer (Fabian Pohl kennen wir ja schon aus den Jedermannberichten der letzten Jahre). Dazu gab es 2 Verfolger (Ur-K. + KED). Damit ist die Geschichte eigentlich auch schon erzählt. Vorne hat Ur-Krostizer seine zahlenmäßige Überlegenheit nutzen können und hinten haben die beteiligten Teams das Geschehen kontrolliert.
Da ich die Antritte in der letzten Runde an der kurzen Rampe fürchtete, wählte ich dort eine für solche Zwecke beliebte taktische Variante: wenn du am Berg nicht stark genug bist, fahre als erster hinein und sei am Ende noch in der Gruppe – gesagt, getan! Aus dem Sprint um die Plätze habe ich mich dann mehr oder weniger freiwillig rausgehalten, vielleicht wäre mit etwas mehr Durchsetzungvermögen in der Vorbereitung mehr drin gewesen, am Ende sprang wohl etwa Platz 34 oder 35 raus (im Foto nachgezählt, rad-net listet nur bis 25).
Analyse
Mein Schnitt lag für die 76 km bei 40,6 km/h. Zum Vergleich: Über die gleiche Distanz fuhren wir im Jedermannrennen letztes Jahr 38,8 km/h im Spitzenfeld, nicht mal die schnellste Runde 2014 kommt an den Gesamtwert 2015 ran. Dieses Jahr lag der (mein) Spitzenwert für eine Runde bei über 44 km/h. Dabei muss man natürlich immer dran denken, dass hier Werte für ein Jedermann- und ein Lizenzrennen verglichen werden. Mein Durchschnittspuls lag dafür aber sogar eine Schlag unterm Vorjahreswert. 🙂Energetische Probleme hatte ich dieses Mal nicht. Zuletzt lag es womöglich wirklich am Mix in meiner Trinkflasche, da ich dieses Mal wieder auf die gewohnte Zuckermischung zurückgreifen konnte, wenn auch von einem anderen Hersteller. 2 Runden mehr wären vermutlich kein Problem gewesen. Insgesamt bin ich eigentlich ganz zufrieden mit dem Ergebnis.
Mein nächstes Rennen wird dann vermutlich das B/C-Rennen in Werningerode sein. Dazu muss ich mich zwar noch anmelden, aber die Streckenführung sieht interessant wenngleich anstrengend aus.
- Ein Haufen Bilder
Nach 1 oder 2 Monaten werde ich die Auswahl der Bilder in der Dropbox ausdünnen.
Nils 26. April 2015 - 9:07
44 km/h in der schnellsten Runde klingt nach einer guten Leistung! Weiter so.
Gruß
Nils