Ausfahrt zur Fläming-Skate
Für den letzten Tag im Winterpokal hatte ich mir noch mal eine lange Ausfahrt zur Fläming-Skate vorgenommen – schönes Wetter vorausgesetzt. Im Hallziger Forum sowie im Rennrad-news.de-Forum beschrieb ich mein Vorhaben und die ersten Interessenten waren schnell gefunden: Hallziger Blue64 wollte mit dem Zug aus Leipzig nach Ludwigsfelde anreisen, uns bei Gröben treffen und auf halber Strecke gen Heimat abdrehen und Rainer53 aus Potsdam meldete sich für die gemeinsame Runde. Leider blieb es auch bei uns dreien und zum Glück sollte es laut Wetterbericht ja auch ein schöner wenn auch nicht ganz so warmer Sonntag werden.
Kurz vor 8 Uhr machte ich mich nach einem ausreichenden Frühstück auf den Weg Richtung Kirchsteigfeld, wo ich Rainer53 treffen sollte. Es war noch sehr kühl und neblig dazu, jedoch entschied ich mich trotzdem für kurz-kurz + Armlinge und Windweste und einfache Sommerschuhe, eine sehr „frische“ Wahl. Vom Kirchsteigfeld rollten wir dann los, um schon nach nicht einmal einem Kilometer von einem kuriosen Zwischenfall ausgebremst zu werden: einer gefluteten „Trebbiner Straße“, deren Ursprung ein Wasserrohrbruch und deren erstes Opfer ein Auto war. Kurz darauf ging es weiter, schließlich sollten wir bei Gröben ja Blue64 treffen. Durch den Nebel rollten wir über Phillipsthal und Fahlhorst, um Blue64 bereits wartend anzutreffen. Gemeinsam machten wir uns auf unseren langen Ausflug.
Über Schiaß und Trebbin schlängelten wir uns gen Süden. Blue64 versicherte uns, dass in Jüterbog bei seiner Durchfahrt herrlichster Sonnenschein herrschte und tatsächlich setzte sich diese immer mehr durch, je näher wir der Skate kamen. Kurzfristig tauchte hinter uns dann eine Gruppe anderer Rennradfahrer auf, die sich langsam näherte, dann auf Abstand blieb und wieder zurückfiel. Vielleicht hatten wir instinktiv das Tempo ein wenig angezogen. Nach einigen Kilometern trennten sich dann aber auch unsere Wege wieder, als wir nach Woltersdorf abbogen. Nach weiteren 10 Kilometern erreichten wir dann die Skate – und der Nebel hatte sich nun auch endgültig verzogen.
Auf feinstem Asphalt zogen wir von nun an unsere Bahnen, nur sehr selten hatten Baumwurzeln für Unebenheiten gesorgt, die Wege werden anscheinend sehr gut in Schuss gehalten. Die Skate ist ein zusammenhängendes Radwegenetz, das aus mehreren ausgewiesenen Rundkursen besteht. Unsere Strecke setzte sich aus Teilen von RK5 gegen und später RK1 im Uhrzeigersinn zusammen, so hatten wir auf den 75km auf der Skate einen Mix aus Rücken-, Seiten- und Gegenwind. Der Wind kam über den Tag verteilt schwankend aus West bis zumeist Nordwest, was uns auf der Anreise – und Blue64 auf seiner späteren Rückreise – entgegenkam. Nach etwa der Hälfte unserer Tagesstrecke fanden wir uns kurz nach 12 Uhr mittags im Gasthaus „Zur alten Schmiede“ in Wiepersdorf ein und genossen dort eine leckere Currywurst nebst Semmel und einem erfrischenden Getränk. Allgemein muss man sagen, dass Lokale an der Skate eher selten sind, da die Wege bei vielen Ortschaften um den Ortskern herumführen.
Nach der Stärkung ging es weiter – gegen den Wind. Erstaunlich war, dass trotz Uhrzeit, Wochentag und Wetter immer noch recht wenig auf der Strecke los war, nur hin und wieder begegneten wir Radfahrern oder Skatern, aber das sollte uns nicht stören, ganz im Gegenteil: Es ist doch schön, wenn man so tolle Wege nur für sich alleine hat. In Oehna trennten sich dann unsere Wege, Blue64 drehte Richtung Leipzig ab, wir verabschiedeten uns und wünschten uns eine gute Heimreise. Rainer53 und ich verließen nicht viel später auch die Skate und kämpften uns in offenem Gelände frontal gegen den Wind nach Malterhausen, wo wir dann etwas Schutz in Wäldern fanden. Spürbar abwärts ging es nach einer kurzen Pause dann nach Kemnitz und nach einem kurzen Stück mit Rückenwind über Nettgendorf, Rieben, Stücken und Saarmund gen Norden nach Potsdam.
Das Wasserloch vom Morgen war inzwischen schon eine Baugrube. Im Kirchsteigfeld verabschiedete sich Rainer53 und ich rollte die letzten 6km locker aus. Letztendlich kam ich auf 7 ½ Stunden Fahrzeit für die vom Rox gemessenen 200,5km, Blue64 hatte am Ende sogar noch 20km mehr bis Leipzig. Das war ein sehr schöner Abschluss im Winterpokal. Vielen Dank an Rainer53 und Blue64 für diese tolle Tour mit euch, es hat sehr viel Spaß gemacht.