Havel-Frühlingsrunde und Möwenroller 2012
Am vergangenen Wochenende standen gleich die nächsten zwei RTFs an. In Berlin-Buckow startete am 17. März der Britzer Möwenroller 2012 und am 18. März in Berlin-Charlottenburg die Havel-Frühlingsrunde. Auf beiden Veranstaltungen habe ich die langen Distanzen bestritten und das Hallziger Trikot durch das Berliner Umland gefahren. Am Samstag durfte sogar das kurze getragen werden – nur anfangs kombiniert mit Armlingen. Am Sonntag griff ich dann doch lieber wieder zur langen Variante, der kühle Wind sorgte für Bestätigung meiner Wahl. Auf jeden Fall war es ein sonniges Radfahrwochenende.
Britzer Möwenroller
Am Vortag hatte sich im Rennrad-Forum auf meine Anfrage, wer noch fahren wolle, Mitglied „armin k.“ gemeldet. Es stellte sich heraus, dass Armin nur 2 Straßen weiter wohnt und auch mit dem Rad zum Start rollen wollte. Am Samstag trafen wir uns also gegen 8.30h und machten uns auf den Weg über Stahnsdorf und Teltow nach Berlin, um mehr als rechtzeitig dort anzukommen.
Auf Grund einer polizeilichen Auflage wurden die knapp 300 Radfahrer in 15er-Grüppchen losgelassen, die sich auf Grund entsprechender Fahrweise und Ampelschaltungen aber auch hier und da zusammenschlossen und je nach Fahrweise neu sortierten. Gen Süden ging es raus, Armin und ich hatten eine gute Gruppe erwischt, wir überholten ein anderes Feld, bis mich wenige Kilometer vor der ersten Kontrolle der Ehrgeiz packte, einem der sehr schnellen zu folgen. Nach der Kontrolle fuhr ich zusammen mit Armin weiter.
Nach einigen Kilometern schlossen wir uns dann einer größeren Gruppe mit höherem Tempo an, im Windschatten hatte sich das aber kaum bemerkbar gemacht. Die Ablösung klappte gut und so ging es zum nächsten Kontrollpunkt. Noch mit ner halben Fettbemme im Mund ging es auch schon wieder los. In Töpchin kam es dann zur Verwirrung: Der Pfeil zeigte nach links, niemand kannte sich richtig aus, aber keiner im – immer noch schnell – aus dem Ort wieder hinausfahrenden Feld konnte sich daran erinnern, dass es nach Wünsdorf gehen sollte. Nachdem ich das Feld gestoppt hatte, haben wir den Plan konsultiert. Nein, das konnte nicht stimmen, geradeaus hätte es gehen sollen. Zum Glück waren wir nur 1 bis 2km falsch gefahren. Uns kamen auf der Rückfahrt in den Ort noch andere Grüppchen entgegen, die uns ebenso verwirrt anblickten und auf unsere Zeichen hin umdrehten. Schon im nächsten Ort auf der scheinbar richtigen Strecke wurden wir durch erneute Wegweiser bestätigt. Das hätten Extrakilometer auf einer unangenehmen Bundesstraße werden können. Das Schild hing bestimmt nicht von Anfang an so, welcher Scherzkeks dies (vielleicht am Vorabend im Suff) verändert hat, wird sich wohl kaum klären.
Im Anschluss an die Irrfahrt wurde es noch mal schneller und durch Kopfsteinpflaster, schmale Straßen und kurze Anstiege selektiver, die Gruppe zerfiel, fand sich aber am letzten Kontrollpunkt wieder. Wiederum machten Armin und ich uns alleine, nun etwas ruhiger gegen den Wind auf den Rückweg. Hin und wieder trafen wir andere Teilnehmer, wir fuhren aber unser Tempo und das war auch gut so. Nach der Zieleinfahrt und dem Kuchen (lecker) hatten wir ja noch ca. 30km Rückweg (dieses mal über südlcih gelegene Dörfer) vor uns, auch meist gegen den Wind. Am Ende standen nur wenig mehr als 6 Stunden Fahrzeit für die ca. 179km Strecke auf dem Tacho. Das war eine schöne Ausfahrt, Danke an Armin und die Organisatoren (R.V. Möwe Britz).
Havel-Frühlingsrunde
Mit der Devise, es ein weniger ruhiger angehen zu lassen – immerhin hatte ich ja schon die RTF vom Vortag und 130km vom Freitag in den Beinen – rollte ich gegen 8.50h los zum Startort nördlich vom Grunewald. Dort angekommen und angemeldet ging es auch schon bald los, die erste Gruppe der insgesamt ca. 240 Radfahrer machte sich bereits um 9.50h, also 10 Minuten eher als im Zeitplan vorgesehen auf den Weg. Anfangs ging es noch über die Heerstraße gen Spandau, an Ampeln gab es einige Verwirrung, da einige im geschlossenen Verband nicht über eine rotwerdende Ampel wollten, aber zum Glück waren wir dann bald aus der Stadt raus. Ein Ärgernis waren mal wieder Autofahrer, die trotz geschlossenen Verbandes in Zweierreihe meinten, das Risiko, bei Überholen in den Gegenverkehr zu geraten oder beim Ausweichen ein paar Radler umzukegeln (wir kennen doch alle noch die Bilder von der letztjährigen Tour de France), wäre akzeptabel.
Zwar wollte ich es ruhig angehen lassen, aber zum Einen wollte sich im Feld keine rechte Ordnung einstellen, zum Anderen erschienen mir einige Fahrer nicht konzentriert. Hier möchte ich einwerfen: Auch wenn man ein erfahrener Radler mit Radbeherrschung ist, aber selbst kontrolliertes absichtliches Rumzappel ist nicht förderlich für die allgemeine Sicherheit und Ruhe im Feld. Kurz gesagt, mir gefiel es im Feld nicht, also fuhr ich mit einem Sprint vorne raus. Ich kannte die Strecke sehr gut von meinen Trainingseinheiten und wusste, wo die Kontrollstation war und auch dass die meisten der Gruppe da ohnehin nicht anhalten würden, also warum mitfahren. Ich fuhr gut 16km am Limit und konnte auf einigen Geraden erkennen, dass sich im Feld ohnehin niemand um mich gekümmert hat. Als erster Radler – mit einem Schnitt von 37,5km/h für die 16km – kam ich an der Verpflegung an, ließ mir meinen Stempel geben und konnte noch Fotos machen, ehe die Meute eintraf oder besser gesagt wie erwartet vorbei fuhr.
Ich wartete noch auf einige andere und so ging es nun in einer schönen Gruppe, in der man sich gut unterhalten konnte, durch das Havelland bis zum Verpflegungspunkt 2. Auf dem Rückweg zerfiel das Feld dann auf Grund eines Kopfsteinpflasterstücks und der darauf folgenden Tempoverschärfung. Von Sacrow an ordnete sich alles neu, anfangs fuhr ich noch mit ein, zwei anderen, ließ sie aber an einer roten Ampel ziehen. Die paar Kilometer zurück zum Ziel fuhr ich dann alleine bzw. ich rollte schon aus. Auch der Weg nach Hause war sehr locker und ich freute mich schon auf ein schönes Bad nach den über 470km Rad an drei Tagen. Auch für den Sonntag gilt der Dank den Organisatoren (R.V. Berlin), die es trotz der Ausschilderungseinschränkungen geschafft haben, uns den Weg zu weisen.