Großer Preis der Zitadellenstadt 2014
Der Große Preis der Zitadellenstadt war die erste Etappe des MOL Cycling Cups 2014. Ein entsprechend starkes Starterfeld war daher zu erwarten. Der Kurs, der ursprünglich zwischen Kladow und Spandau verlaufen sollte, war wenige Wochen vor der Austragung nach Berlin-Wannsee verlegt worden. Einigen mag der Rundkurs bereits als Rund um den Schäferberg bekannt sein: Ein 7,6km langer Rundkurs, der aus 3 Anstiegen + Abfahrten besteht. Auf den zu fahrenden 10 Runden kommt man so auf knapp 1000 Höhenmeter, ein bisschen viel für meinen Geschmack und vor allem für meine Beine. Schon die letzten Wochen habe ich zusammen mit Teamkollege Jan die Runde als Trainingsstrecke genutzt, um psychologisch und physiologisch auf den Kurs vorbereitet zu sein. Zum Glück wurden während des Rennens die ausgetesteten Maximalintensitäten, die uns im Training möglich waren, nicht angetastet.
Um 8 Uhr morgens sollte der Start sein, Ausschlafen ist etwas anderes. Zuerst wurden die Senioren2 mit Lizenz auf die Strecke geschickt, um das Feld ein wenig auszudünnen, zu gefährlich ist die Strecke für ein zu großes Feld. Schon Tage vorm Start war die Meldeliste (auch für Nachmeldungen) geschlossen. Das Rennen verlief dann in allen Runden eigentlich ähnlich. Start/Ziel wurde das Tempo angezogen, auf der folgenden Steigung (bis 3%) wurde meist angenehm schnell gefahren, hin und wieder gab es auch mal Angriffe. In der Abfahrt begann dann der Kampf um die Positionen für die scharfe Rechtskurve in eine schmalere (und schlechtere) Straße mit der nächsten Steigung (bis 9%). Eine lange und kurvige Abfahrt folgte, im Anschluss fuhr man in die letzte Steigung (bis 4%), die auf Betonplatten verläuft. Nach einer weiteren schnellen Abfahrt bog man dann wieder auf Start/Ziel ein, wo der nächste Antritt erfolgte. Die Abfahrten wurden gefühlt meist härter gefahren als die Anstiege.
Nur einmal hatte sich ein Duo absetzen können, das zwischenzeitlich über eine Minute Vorsprung hatte. Auf der letzten Runde wurde es aber wieder eingeholt und die nächsten Angriffe folgten sofort. Taktisch hat der OSC Potsdam das Rennen im Griff gehabt, waren sie mit einem Mann ja in der Spitze vertreten, auch im Konterangriff waren sie involviert und letztendlich siegte deren Neuzugang, MOL Cup Vorjahressieger Fabian Pohl, knapp im Schlussspurt und knüpft somit nahtlos an die Saison 2013 an. Ich habe versucht, ein wenig für Jan zu arbeiten, da er dieses Jahr mehr Rennen der Serie fahren möchte. Auf der letzten Runde versuchte ich noch mal, ihn nach vorne zu fahren, bevor ich mich wieder ans Ende des Spitzenfeldes zurückfallen lies. Am Ende sprangen für Jan Rang 18 und für mich Rang 25 heraus. Martin, der als Sprinter auf diesem Kurs seine Mühen hatte, kam mit einer Runde Rückstand ins Ziel. Ein bisschen ärgerlich war noch, dass ich aufd er 5. Runde durch ein Schlagloch eine Trinkflasche verloren hatte, die ich nach dem Rennen dann auch nicht mehr vorgefunden habe.
Ich finde es schön, dass der RC Charlottenburg dieses Rennen durchführen konnte. Allerdings stand offensichtlich wenig Personal zur Verfügung. So war die Nummernausgabe vorm Rennen sehr stockend. Es ist schade, dass sich für solche Veranstaltungen innerhalb der Vereine nicht genug Freiwillige finden lassen. Eine Woche zuvor in Ascheffel und Nortorf lief alles wesentlich reibungsloser ab und das bei wesentlich mehr Rennen und Teilnehmern. Eine kleine Kritik noch am Informationsfluss auf der Homepage des Cups: Zwar war alles Wesentliche (Meldeschluss, Startnummerausgabe, Startzeiten der verschiedenen Rennen) unter News zu finden, bei den Informationen des Rennens selbst wurde aber nichts verändert, auch der exakte Startort war nicht markiert. Manche Radler waren so umsonst oder sehr spät vor Ort. Trotzdem Danke an alle Verantwortlichen für die Durchführung unter den Bedingungen.