Passion Radsport

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Winterkleidung für Radfahrer
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Der Kampf gegen die Kälte (2/2)

Winterkleidung für Radfahrer

Teil 2: Beine, Füße und Getränke

Nach den Bereichen Kopf, Rumpf und Händen im ersten Teil findet ihr hier nun Teil 2 meiner Strategie gegen die Winterkälte, die ich im Vergleich zum Abschnitt in meinem Beitrag zum allgemeinen Wintertraining hier ausführlicher beschreibe.

Die Beine

Da bin ich relativ unkompliziert. Eine einfache Winterhose mit Polster reicht mir meistens schon. Wenns deutlich unter 0°C geht, kommt noch eine zweite ohne Polster drüber. Je nach empfindlichen Regionen kann man aber noch anders kombinieren: Kurze Hose mit Polster + Lange Hose ohne – lange Hose mit Polster + 3/4 Hose ohne (oder umgekehrt) – Knielinge unter die lange Hose. In meinem Schrank hängt noch keine, aber nicht schlecht sollen auch Winterhosen mit winddichter Vorderseite sein, eigentlich keine schlechte Idee, wenn ich an den kalten Ostwind denke, den es hier um Berlin im Winter häufig gibt. Ein kleiner Tipp speziell an die RadfahrER: Wenn nur eine bestimmte empfindliche Stelle kälteverschuldet taub wird… eine Socke wirkt da wahre Wunde. 😉

Mein Repertoire: Lange Hose mit Polster, lange Hose ohne Polster

Extremvariante bei mir: 2-mal lang übereinander, außen ohne Polster. Reflektorbänder bei Dunkelheit.

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Die Füße

Neben den Händen stellen die Füße die zweite Problemzone dar und auch hier ist meistens die Durchblutung nicht ausreichend. Nur leider können wir unsere Beine nicht so kreisen lassen wie unsere Arme. Man sollte zuerst darauf achten, dass man die Füße nicht abschnürt, egal wie viele Schichten warmer Socken man gerne noch zwischen Fuß und Schuh schieben möchte. Wie auch die Finger sind hier auch die Zehen, die zuerst kalt, dann taub werden. Sie befinden sich an vordersten Front, was den Fahrtwind, und am äußersten Ende, was die Durchblutung betrifft. Und wie die Finger bieten sie auch viel Fläche für den Wärmeverlust. Bevor der Gefühlsverlust kommt, sollte man regelmäßig die Zehen häufig hintereinander anziehen, auch ein wenig Wiegetritt zwischendurch hilft ein wenig, das Blut in die Beine zu pumpen. Um die Wärme möglichst gut zu konservieren, gibt es natürlich auch ein paar Möglichkeiten. Ohne Winterschuhe helfen einem erstmal natürlich warme Socken (günstig: Skisocken von Tschibo; teurer: Sealskin-Socken, warm und wasserdicht), dazu Windstopper-Socken und Überschuhe in verschiedenen Versionen. Am angenehmsten vom Handling her sind dann aber natürlich die Winterschuhe (in unterschiedlichen Wärmevarianten), zumal die sich mit den anderen Möglichkeiten noch kombinieren lassen. Wer (noch) nur Rennrad fährt, sollte sich trotzdem überlegen, die Crossvariante zuzulegen mit einem entsprechendem Pedalpaar für den Renner. Ich habe vor 2 Jahren als Noch-Nur-Rennradler den „Fehler“ gemacht, reine Rennradwinterschuhe (SPD-SL System) zu kaufen. Ein paar Monate später legte ich mir einen Crosser zu, nur ist das SPD-SL System nicht gerade fürs Gelände zu empfehlen.  Zwei Winter habe ich es mit verschiedenen Sommerschuh + Extras Varianten ausgehalten, nun habe ich mir ein MTB-Paar zugelegt und das hat sich ABSOLUT gelohnt. Wer sich also sein erstes Paar zulegen möchte, dem empfehle ich die MTB Version, mit der kann man sorgloser auch Rennrad fahren als umgekehrt.

Dann gibt es noch andere Accessoires wie Neopren-Zehlinge, Wintereinlagen (beheizt oder einfach nur isoliert) oder Einwegheizpads. Letztere sind unter den Zehen nur etwas unbequem, eine andere Variante wäre, sie über den Zehen zu positionieren (nicht auf der Haut). Wichtig ist aber wirklich, den Schuh nicht zu voll zu stopfen wegen der Durchblutung. Helfen kann, wenn man MTB-Schuhe trägt, auch eine kurze Pause, in der man ein wenig auf und ab gehen kann, um die Zirkulation anzuregen. Ein Geheimtipp soll noch sein, Kompressionsstrümpfe zu nutzen. Dies konnte ich bisher noch nicht ausprobieren, aber sollte es wieder richtig kalt werden, werde ich das natürlich sofort ausprobieren.

Mein Repertoire: Skisocken von Tschibo, Sealskin-Socken, Windstopper-Socken, Winterschuhe (RR und MTB), Regenüberschuh, Neopren-Überschuh (und natürlich Sommersocken und -schuhe), Iso-Einlegesohle, Neopren-Zehlinge, Einwegheizpads

Die Extremvariante bei mir: Sealskinsocken, Einwegheizpads, Iso-Einlegesohle (bei zu wenig Platz, die Originaleinlage herausnehmen), Winterschuh, Neopren-Überschuh.

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Die Getränke

Wenn die Runde länger dauert, möchten wir ja auch im Winter nicht auf Flüssigkeitsnachschub verzichten. und wir wissen ja alle, wie unangenehm sich (richtig) eiskalte Getränke zu sich nehmen lassen. Wenn die Temperaturen unter den Gefrierpunkt fallen, ist es sehr schnell sogar ganz vorbei mit normalen Trinkflaschen. Verschiedene Hersteller bieten isolierte Flaschen an, die für einen gewissen Zeitraum ihren Dienst gut verrichten, aber bei 4-stündigen Ausfahrten machen da auch nicht alle Modelle mit. Ich selbst nutze einen Trinkrucksack von Camelbak, den ich unter der Winterjacke trage. Falls beides vorhanden ist, müsst ihr einfach mal schauen, ob es passt. ich habe mir meine Jacke damals extra etwas größer zugelegt, damit noch einiges drunter passt. Man hat zwar etwa 2 kg mehr auf dem Rücken aber zum Einen sind die Getränke aus dem Fahrtwind und zum Anderen halten sich Rücken und Rucksack gegenseitig warm. Wichtig: Nicht zu heiße Flüssigkeiten in die Trinkblase füllen und daran denken, dass einige Getränke wie Kaffee oder auch einige Teesorten bleibende Gerüche und Geschmäcker hinterlassen. Ein Nachteil ist auch noch die Reinigung, die man nicht vernachlässigen sollte, auch wenn die Hersteller mit antibakterieller Beschichtung werben. Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt solltet ihr den Trinknippel auch unter dem Kragen behalten, damit er nicht zufriert. Solltet ihr das mal vergessen, taut er unter der Jacke aber auch schnell wieder auf.

Mein Repertoire: Trinkflaschen (normal), Trinkrucksack

Extremvariante bei mir: Trinkrucksack unter der Winterjacke

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Freie Fahrt

Ich hoffe, ich konnte euch ein paar hilfreiche Tipps geben. Es gibt natürlich immer noch bessere – und meist teurere – Kleidung, die noch wärmer hält bei weniger Schichten. Das würde sich natürlich vor allem für Fahrer lohnen, die lange mit harten Wintern zu kämpfen haben. Vielleicht habt ihr diesbezüglich noch ein paar Tipps und Erfahrungen, über die ich mich in den Kommentaren sehr freuen würde. Hier noch mal eine Auflistung der Kleidungsstücke, deren Anschaffung ich nicht bereue (neben normaler lang-lang- Bekleidung):

  • WintertrainingWinterjacke
  • Winterschuhe (am besten MTB für variablen Einsatz)
  • Mufu Tuch (Schlauchtuch) und Sturmhaube
  • 2-Schicht System Handschuhset
  • Helmunterzieher
  • Trinkrucksack
  • Lange Hose ohne Polster

Viele von euch betreiben ja neben dem Radsport auch noch andere Sportarten. Schaut einfach mal in die Schublade mit euren Lauf- oder euren Skisachen (ok, den Neo von euren Schwimmsachen könnt ihr im Schrank lasen 😉 ) Eine lange Laufhose über der Radhose als zweite Schicht reicht ja auch schon, eine warme Skijacke mag vielleicht nicht windschnittig sein, aber im Winter geht es ja auch nicht um Geschwindigkeit.

kaltKleidungWinterWintertraining

Jens Ole • 9. Dezember 2014


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Comments

  1. Lars 10. Dezember 2014 - 7:28

    das mit dem Trinkrucksack unter der Jacke ist eine super Idee! Da bin ich noch nicht drauf gekommen 🙂

    VG Lars

    • Jens Ole 10. Dezember 2014 - 7:34

      Hallo Lars,
      schön, dass ich noch eingefleischten Radlern wie dir einen Tipp geben konnte :). Hoffentlich passt der Rucksack auch noch unter die Jacke. Wie eine Presswurst will man sich ja auch nicht fühlen… andererseits: das Gefühl ist im Winter mit 4 Schichten und mehr auch nicht mehr weit. 😀

      VG J.O.

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