Radrennen City-Nord 2015
Für das Radrennen City-Nord 2015 in Hamburg sah es wettertechnisch bis zum Mittag nicht sehr rosig aus. Immer wieder zogen Regenschauer vorüber und hinterließen pitschnasse Straßen. Meine Laune war entsprechend, ein kleiner Hoffnungsschimmer blieb beim Blick aufs Regenradar und so machte ich mich in Begleitung meiner Freundin auf ins namengebende Gewerbegebiet. Dort trafen wir dann unseren diesmaligen Teamchef Holger vom ansässigen Fitness Studio City-Nord, für das Jan und ich dieses Mal antreten sollten (meine Teamummeldung wurde im System aber anscheinend nicht erfasst).
Nachdem wir uns mit unsren Teamkollegen bekannt gemacht, die Räder zusammengebaut und uns umgezogen hatten, rollten wir uns auf der Strecke ein. Da war uns auch schnell klar, was heute ein entscheidender Faktor sein würde: Der Wind, der sich in den Schluchten der Betonbauten unberechenbar verhielt und nur auf der Zielgerade (mehr eine laaaaaange Kurve) konstant von (schräg) vorne und am Stadtpark für wenige 100m von hinten wehte. ABER: Es blieb zum Glück trocken!
Am Start standen knapp 90 Radler, davon viele auf hohem Niveau fahrend, die üblichen Verdächtigen machten wir auch schnell aus: RadMitte, OSC Potsdam, Trenga. Und obgleich wir diese Fahrer ausgemacht hatten, haben wir es auch dieses Mal verpennt – so drastisch muss ich es einfach ausdrücken – in die 5-köpfige Spitzengruppe zu springen. Verschlafen haben dies auch die Fahrer vom Trenga-Team und so machte vor allem Daniel Rhein Tempo im Feld, bekam aber kaum Unterstützung und wurde unter anderem von Athletico Büdelsdorf erfolgreich gestört. Ich habe mich kurz mal mitbemüht, erkannte aber auch schnell, dass die nötige Unterstützung fehlte, also zurück ins Feld. Jan versuchte hin und wieder nochmal, eine weitere Attacke zu lancieren – erfolglos.
Einen Schreckmoment gab es in der Mitte des Rennens, als in einer Kurve eine ältere Frau mit Kleinkind mitten auf der Straße stand und wohl starr vor Schock miterleben musste, wie ein 50-köpfiges Feld mit 40 Sachen schimpfend um sie herum fuhr. Zum Glück ist nichts passiert. Auch die Windböen schufen hier und da Wellen im Feld, die zum Glück ohne Folgen blieben. In der letzten Runde fuhr ich auf dem letzten Kilometer wieder nach vorne, um Jan den Sprint anzuziehen, ich selbst sah mich für den finalen Akt nicht in der Lage, da ich beim Hinterrad auf mein Trainings-LR zurückgreifen musste, das sich beim Beschleunigen anfühlt wie ein Stück Blei. Also nach vorne und zufällig gerade die Lücke hinter 2 Trenga-Fahrern erwischt, Jan direkt hinter mir, eigentlich perfekt. Trenga war zu früh im Wind, ich hatte noch ungefähr 500m zum Ziel, also immer mehr beschleunigen, das Ziel kam in Sicht, Jan leider nicht. Er hatte sich im Rennen zu sehr aufgerieben und so flogen nun an beiden Seiten die Fahrer nur so an uns vorbei und es blieben nur Platz 17 und 18 für uns. Dazu kam noch Platz 28 für unseren diestägigen Teamkollegen Marco, der sich auch im großen Feld befand. Mit 42 km/h war unser Schnitt immer noch recht hoch für ein eingebremstes Feld, das am Ende fast eine Minute Rückstand auf den Sieger hatte.
In 2 Wochen stehen dann gleich 2 Rennen auf dem Programm: Das Lichterfelder Rundstreckenrennen, bei dem ich wohl wegen des Kopfsteinpflasters auch lieber die Trainings-LR fahre, und das Rennen Rund ums Südringcenter in Rangsdorf. Mal schauen, ob ich mir bis dahin einen neuen LRS gegönnt habe.