Nordsee-Radmarathon 2013
Für meinen Heimaturlaub in Fockbek hatte ich im Vorfeld nach Veranstaltungen im Umland gesucht und habe dabei den Nordsee-Radmarathon gefunden, der vom RSV Husum ausgerichtet wird und zur NordCup Serie gehört. Kurzerhand habe ich mich angemeldet und am Veranstaltungstag ging es dann früh los. Aufgestanden um 5 Uhr fuhr ich gegen 6 Uhr in der Früh in Fockbek los, um keine Stunde später an der Ferdinand-Tönnies Schule in Husum aufzuschlagen. Die gute halbe Stunde bis zum geplanten Start war völlig ausreichend zum Abholen der Startnummer, Verteilen einiger Historica-Flyer und zur Vorbereitung des Rades.
Die Wettervorhersagen – insbesondere die von Meeno Schrader (Schleswig-Holsteiner kennen ihn) – versprachen viele Sonnenstunden, doch zum Start war es ein einziges ungemütliches Grau in Grau. Also Armlinge (die warme Variante) und Beinlinge an und los, später könnte ich sie ja ausziehen, DACHTE ich mir. Richtung Süden raus aus Husum ging es erstmal durch die Marsch. Es formierten sich die ersten Gruppen, die an den kurzen Anstiegen der Ausläufer des Geestrückens wieder zerfielen. Insgesamt funktionierten die Gruppen aber schon zu dem Zeitpunkt sehr gut.
Nach 37 Kilometern standen wir in Ostenfeld am ersten Kontrollpunkt, an dem sich die Fahrer mit Bananen und Rosinenbrötchen sowie Wasser und Schorle stärken und erfrischen konnten. Dazu gab es den Hinweis, die Stärkung zu nutzen, da der nächste Kontrollpunkt in Drelsdorf erst nach 50 Kilometern kommen sollte. Ich bemerkte gerade noch, dass sich ein großer Teil meiner Gruppe gerade auf den Weg machte und sprintete hinterher, am Ortsausgang erwischte ich sie gerade noch, bevor mit Rückenwind die Post abging. In Zweierreihe wurde nun ordentlich Tempo gemacht und der Schnitt nach oben getrieben. Ein Mitfahrer hatte witzigerweise das gleiche Rad wie ich, da konnten wir uns über die – natürlich nur positiven – Eigenschaften des CAAD10 austauschen. Etwa zeitgleich ergaben sich 2 Gründe, weshalb die Gruppe dann auseinanderfiel: Die Strecke drehte in den Wind hinein und es tauchte vor uns eine weitere Gruppe auf, die gejagt werden sollte. Als diese dann eingeholt war, rollten wir die letzten Kilometer bis zum Kontrollpunkt aus.
In Drelsdorf erwartete uns ein üppiges Buffet mit Bananen, belegten Broten und sogar frischen Waffeln, dazu natürlich genug zu trinken. Die Gruppe machte sich wieder auf den Weg, aber ich wollte es nun ruhiger angehen und zudem die Verpflegung auch ein wenig genießen. Zusammen mit einer Gruppe, die bis zum Ende bestehen bleiben sollte ging es dann auf eine ca. 40 Kilometer lange Nordschleife, bevor wir erneut in Drelsdorf pausierten und uns am Buffet labten. Und Stärkung war nötig, denn nun sollte es auf den vermeintlich schwersten Abschnitt gehen: Raus in die Marsch und weiter nach Nordstrand – dem Wind schutzlos ausgeliefert. Vorher ging es noch hinter Breklum über eine Straße, vor der man uns gewarnt hatte, denn sie besaß Schlaglöcher, die einen Radler problemlos hätten verschlucken können ;), gefolgt von einer Abfahrt, die uns aufs Nullniveau bringen sollte.
Im Marschland konnte man schon fühlen, dass der Wind heute gnädig sein würde. Sicher war es windig, aber wer die Gegend kennt, der weiß, dass es nicht viel windstiller geht. Nebenbei sollte erwähnt werden: Es war immer noch bewölkt, die Sonne hatten bis jetzt noch nicht gesehen. An einer langen geraden Straße lockte ein neuer Radweg tatsächlich mehr und mehr Fahrer der Gruppe von der unebenen, geflickten Straße, rollte es sich hier doch viel besser, die fehlende Sonne sorgte in diesem Fall für freie Wege. Auf dem Weg raus nach Nordstrand mussten wir am meisten gegen den Wind kämpfen, der uns nun frontal entgegen kam, zudem mussten wir erst Schafen, dann deren Hinterlassenschaften ausweichen. Am Holmer Siel – nach weiteren 40 Kilometern – folgte die vorletzte Verpflegung im Windschatten des Deichs.
Die letzten Kilometer mit „Gegenwind“ verbrachten wir meist im Schutz des Deichs und schon bald drehten wir bei der (Halb-)Inselumrundung mit dem Rücken in den Wind und das Tempo zog wieder deutlich an. weniger als 20 Kilometer vor dem Ziel – noch auf Nordstrand – gab es noch den letzten Stempel und einen Becher Cola, bevor wir uns vom Wind nach Husum tragen ließen, wo uns neben einer günstigen Nachverpflegung am Grill passenderweise auch die Sonne erwartete. Am Ende standen 205 Kilometer in genau 6h30min auf dem Fahrradcomputer. Insgesamt und auch im Einzelnen war es eine sehr schöne Tour, gut organisiert mit reichhaltiger Verpflegung. Ein großes Lob an den RSV Husum und alle Helfer für die Organisation. Sollte es sich zeitlich einrichten lassen, lege ich nächstes Jahr meinen Heimaturlaub wieder auf dieses Wochenende.
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